Dienstag, 10. März 2015

Informationen der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie zu ALCL  - Anaplastisches Grosszell-Lymphom und Brustimplantate.




Betrifft: mögliches Risiko einer extrem seltenen Krebsform durch Brustimplantate


Die Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) verfolgt seit vielen Jahren regelmäßig alle Studien zur Sicherheit von Brustimplantaten. Die in den letzten Tagen vorgestellte Studie der Universität Wien schließt wie schon andere Studien zuvor einen direkten Zusammenhang zwischen der Entstehung einer extrem seltenen Krebsform (ALCL =Anaplastic Large Cell Lymphoma) und Brustimplantaten nicht aus. Da diese Erkrankung nur in 1-6 Fällen pro 3 Millionen Implantatträgerinnen im möglichen Zusammenhang gesehen wird, sind ausgedehnte Forschungen in dieser Richtung weiter notwendig. Die Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) unterstützt daher auch jede Untersuchung, sieht aber auf Grund der extrem seltenen und noch nicht im Detail geklärten Erkrankung zum derzeitigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, eine allgemeine Warnung auszusprechen. Mögliche Patientinnen sollten aber auf das extrem niedrige Risiko hingewiesen werden.
Die Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) führt seit 1996 ein freiwilliges, anonymisiertes Silikonimplantatregister. In diesem Register ist derzeit kein Fall eines  ALCL dokumentiert. Da dieses Register allerdings nicht verpflichtend ist, sind nicht alle Implantate in Österreich dokumentiert.  Es ist daher zum wiederholten Male zu  empfehlen, eine gesetzliche Verpflichtung zur zentralen Dokumentation zu erlassen. Das bestehende Silikonimplantatregister steht grundsätzlich allen Ärzten offen, die Eingabe ist unkompliziert und würde die Erhebung entsprechender Daten und daraus abzuleitender Maßnahmen wesentlich erleichtern.